Was tanzen wir wirklich in Organisationen?
Jenseits von Organigrammen und Strategiepapieren entfaltet sich ein faszinierendes Geflecht aus ungeschriebenen Regeln, informellen Netzwerken und mikropolitischen Feinheiten. In diesem Tanz der Interessen und Perspektiven liegt der eigentliche Puls organisationaler Veränderung.
Doch wie lässt sich dieser verborgene Rhythmus erspüren? Und was, wenn wir einen Proberaum hätten, in dem wir neue Schrittfolgen ausprobieren könnten, bevor wir sie auf die große Bühne bringen?
Business Simulationen eröffnen genau diesen Raum – einen Raum für gemeinsames VORdenken jenseits der üblichen Grenzen.
VORgedacht: Eine Einladung zum Perspektivwechsel
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum brillante Veränderungsideen in der Organisationsrealität manchmal so überraschende Formen annehmen? Willkommen bei VORgedacht – einem Blog, der Sie zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise in die faszinierende Welt organisationaler Dynamiken einlädt.
Mehr als die Summe der Teile
Hand aufs Herz: Organisationen sind wunderbar eigensinnige Gebilde. Jenseits von Organigrammen und Prozessbeschreibungen entfaltet sich ein lebendiges Netzwerk aus:
- Formalen Strukturen – was offiziell entschieden wurde
- Informalen Praktiken – was tatsächlich gelebt wird
- Bewusster Selbstdarstellung – wie man gesehen werden möchte
Diese Dimensionen sind keine säuberlich getrennten Schubladen, sondern ein dynamisches Geflecht. An ihren Schnittstellen entstehen jene mikropolitischen Tanzschritte, die wir alle kennen – mal als eleganten Walzer, mal als improvisierte Polka.
Was wäre, wenn wir diese Tänze nicht nur beobachten, sondern selbst mitspielen könnten – ohne die üblichen Konsequenzen befürchten zu müssen?
Begreifen durch Be-Greifen: Die Magie von Business Simulationen
Stellen Sie sich einen Raum vor, in dem Sie organisationale Dynamiken nicht nur theoretisch verstehen, sondern praktisch er-fassen können. Einen Raum, in dem das Anfassen, das Be-Greifen, zu echtem Begreifen führt.
Business Simulationen schaffen genau diesen Raum – ein Experimentierfeld, in dem wir gemeinsam:
- Abteilungsgrenzen temporär außer Kraft setzen und erleben, wie sich Kommunikation plötzlich verändert
- Die gewohnten Rangordnungen verlassen und auf Augenhöhe miteinander interagieren
- Einen Vertrauensraum schaffen, in dem auch schwierige Themen besprechbar werden
- Komplexe Zusammenhänge nicht nur abstrakt diskutieren, sondern konkret erfahren
- Die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven nicht als Hindernis, sondern als Ressource entdecken
Es ist ein bisschen wie Jazzmusizierende, die zunächst im Proberaum improvisieren, bevor sie auf die Bühne gehen – mit dem Unterschied, dass unsere „Musik“ die Gestaltung organisationaler Verhältnisse ist.
Von der Verhaltensänderung zur Verhältnisgestaltung
Kennen Sie das? Manchmal setzen wir bei Veränderungsvorhaben zu sehr am individuellen Verhalten an, als könnten wir Menschen umprogrammieren. Dabei übersehen wir, wie stark unser Handeln durch die Verhältnisse geprägt wird, in denen wir uns bewegen.
In Business Simulationen wird dieses Zusammenspiel erfahrbar:
„Im Spiel erlebe ich plötzlich, wie sich meine eigene Perspektive verändert, wenn ich eine andere Position im System einnehme. Was vorher irrational erschien, wird plötzlich nachvollziehbar.“ – so das Feedback eines Teilnehmers.
Diese Erfahrung öffnet den Blick für Ansatzpunkte, die nicht bei einzelnen Personen, sondern bei den Rahmenbedingungen ansetzen – bei Strukturen, Prozessen und Interaktionsmustern, die das Verhalten prägen.
Brücken bauen zwischen Simulation und Alltag
Der spannendste Moment ist immer der Transfer: Wie können wir das im geschützten Raum Erfahrene für die Gestaltung realer Veränderungsprozesse nutzen?
Aus unserer Erfahrung bieten sich drei besonders fruchtbare Transferpfade an:
- Gemeinsame Landkarten entwickeln: Eine geteilte Vorstellung davon, wo wir stehen und wohin die Reise gehen könnte – über Abteilungsgrenzen hinweg
- Schlüsselakteure identifizieren: Ein geschärftes Bewusstsein dafür, wer für welche Aspekte des Veränderungsprozesses besonders wichtig ist
- Neue Gesprächskultur etablieren: Die in der Simulation erlebte Offenheit und Mehrperspektivität in den Organisationsalltag mitnehmen
Ein Beispiel aus unserer Praxis: Ein Produktionsunternehmen mit steigenden Bestandskosten brachte bereichsübergreifende Teams in einer Simulation zusammen. Nicht um „richtige“ Lösungen zu finden, sondern um den Diskurs zu fördern. Die gemeinsam entwickelte Problemlandkarte eröffnete völlig neue Ansatzpunkte für die Optimierung – jenseits der üblichen Schuldzuweisungen zwischen Vertrieb, Produktion und Einkauf.
Eine Einladung zum Mitspielen
VORgedacht versteht sich als offener Dialog – nicht als fertige Antwort. In diesem Blog möchten wir:
- Spannende Fallbeispiele teilen, die zum Nachdenken anregen
- Methoden vorstellen, ohne sie als Allheilmittel zu verkaufen
- Fragen stellen, die vielleicht wichtiger sind als vorschnelle Lösungen
- Einen Raum für den Austausch unterschiedlicher Perspektiven schaffen
Denn eines ist sicher: Die klügsten Gedanken entstehen im gemeinsamen Vorausdenken – wenn unterschiedliche Sichtweisen nicht gegeneinander ausgespielt, sondern miteinander verwoben werden.
Sind Sie dabei? Lassen Sie uns gemeinsam spielen, entdecken und vorausdenken!
Ihr VORgedacht-Team
P.S.: „In jedem Spiel steckt ein Funken Wahrheit, der im Alltag oft übersehen wird.“ Diese Erkenntnis treibt uns an – und wir sind gespannt, welche Funken wir gemeinsam mit Ihnen entfachen können.