Wer mitspielt, denkt weiter

Warum Business Simulationen mehr können als Schulungen – und was daraus für Ihre Organisation entstehen kann.

Excel kann vieles. Nur kein Denken ersetzen.

Dashboards, Reports, Forecasts – sauber aufbereitet, regelmäßig aktualisiert, strategisch interpretiert. Und doch bleibt in vielen Organisationen ein leises Unbehagen.

Denn so präsent die Zahlen auch sind – sie erzeugen selten das, was sie eigentlich bewirken sollen: ein gemeinsames Verständnis des Geschäfts.

Während in der Führungsetage Kennzahlen in Zielvereinbarungen übersetzt werden, bleibt auf Teamebene oft unklar, was genau diese Zahlen eigentlich bedeuten. Entscheidungen, die aus der Perspektive des eigenen Bereichs oder Abteilung getroffen werden und „logisch“ klingen, widersprechen sich.

Und zwischen Vertrieb, Einkauf, Produktion oder HR fehlt häufig ein verbindender Blick auf das große Ganze.

Business-Verständnis ist nicht verhandelbar – aber auch nicht trivial.

Gerade in wirtschaftlich volatilen Zeiten ist es entscheidend, dass Menschen in Organisationen nicht nur ihre Aufgabe kennen, sondern auch die Wirkung ihrer Entscheidungen verstehen. Es reicht nicht, den eigenen Bereich zu optimieren – wenn dabei unbeabsichtigt Kosten in anderen Bereichen entstehen, Lagerbestände anschwellen oder Liquidität schwindet.

Begriffe wie Cashflow, Working Capital oder Deckungsbeitrag sind dabei keine Exklusiv-Vokabeln für das Controlling – sie betreffen alle, die unternehmerisch mitdenken und mitwirken wollen.

Das Problem liegt jedoch nicht im fehlenden Willen, sondern in der fehlenden Übersetzung:

Wie werden betriebswirtschaftliche Zusammenhänge für Menschen greifbar, die nicht täglich mit der Bilanz arbeiten?

Erkenntnisse brauchen Erleben.

Gute Lernformate lösen genau dieses Dilemma – sie schaffen Raum für Einsicht, nicht nur für Information.

In Business Simulationen übernehmen Teilnehmende die Steuerung eines fiktiven Unternehmens. Sie treffen Entscheidungen zu Einkauf, Preisgestaltung, Investitionen oder Ressourcenverteilung. Und sie sehen – unmittelbar – was diese Entscheidungen auslösen: in der Bilanz, im Cashflow, in der Produktivität.

Es geht dabei nicht um „Richtig oder Falsch“, sondern um Zusammenhänge.

  • Warum wirken Preisnachlässe anders als Mengenrabatte?
  • Wie verändert sich der Cashflow, wenn Zahlungsziele verändert werden?
  • Welche Verantwortung trägt der Vertrieb für Bestände – und umgekehrt?

Diese Fragen werden nicht frontal beantwortet, sondern entstehen im Tun, im Austausch, im Beobachten. Und sie führen zu einem Punkt, an dem der Nebel sich lichtet. Man könnte es Erkenntnis nennen – oder einfach:

„Ach so hängt das zusammen.“

Wenn der Aha-Moment mehr ist als nur ein Aha

Diese Momente sind nicht geplant – sie passieren. Und sie sind umso wirksamer, weil sie sich nicht aufzwingen lassen.

In einer gut moderierten Simulation kippt der Modus irgendwann von „Spiel“ zu „Ernst“ – nicht, weil es unangenehm wird, sondern weil sich zeigt, wie nah das Spiel an der Realität ist.

Teilnehmende erkennen, dass sie in ihrer gewohnten Logik agieren – und gleichzeitig andere Logiken verstehen lernen.

Solche Erfahrungen sind selten in klassischen Seminaren. Sie entstehen dort, wo Denken und Handeln zusammenkommen. Und sie wirken, weil sie selbst erzeugt wurden – nicht eingeimpft.

Der Unterschied entsteht im Transfer

Doch so wirksam Simulationen auch sind – sie bleiben ein Format.

Was aus ihnen entsteht, hängt maßgeblich davon ab, wie das Erlebte in den Alltag übertragen wird.

Der Transfer beginnt mit einfachen Fragen:

  • Was davon betrifft uns konkret?
  • Wo erkennen wir Parallelen zu unseren Kennzahlen, Prozessen, Zielkonflikten?
  • Welche Erkenntnisse lassen sich auf unsere aktuelle Situation anwenden?

Dieser Transfer gelingt, wenn er nicht dem Zufall überlassen wird.

Deshalb kombiniere ich Simulationen mit nachgelagerten Workshop-Formaten, in denen echte Unternehmensdaten eingebunden werden, Reflexion in Teams stattfindet und Verantwortliche ihre eigenen Hebel identifizieren.

Denn nur so wird aus einem Erkenntnismoment ein Veränderungsimpuls. Und aus einem Spiel ein unternehmerischer Lernprozess.

Fazit: Wer mitspielt, denkt weiter.

Business Simulationen sind keine didaktischen Gimmicks. Sie sind Instrumente für Perspektivwechsel – in Organisationen, die etwas bewegen wollen.

Sie machen Zusammenhänge sichtbar, die sonst verborgen bleiben.

Sie fördern Gespräche, die sonst nicht geführt würden.

Und sie schaffen ein Fundament, auf dem Veränderungen nicht nur beschlossen, sondern verstanden und mitgetragen werden.

Wenn Sie also das Gefühl haben, dass in Ihrer Organisation etwas fehlt – kein Wissen, sondern ein gemeinsames Verständnis – dann könnte der erste Schritt nicht ein Training sein. Sondern eine Simulation.

CANMAS – Impulse für die, die weiterdenken und handeln wollen.